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Immer ich! - Schreiber vs. Schneider

10 Jahre Chronisten des Alltags

Erschienen am 30.08.2010
24,90 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783905801415
Sprache: Deutsch
Umfang: 208 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 21.6 x 16.6 cm
Lesealter: 18-80 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Schuhe liegen im Weg, die Zeitungen stapeln sich seit Monaten, die Steuererklärung wird einfach nicht fertig. Warum? Weil der eine wieder mal zu wenig macht und der andere zu viel schimpft: Immer muss ich! Die beiden sind Schreiber vs. Schneider, seit zehn Jahren gern gelesene Kolumnisten in der Coop-Zeitung. Nun sind die besten ihrer Texte und einige exklusive Überraschungen in einem Jubiläumsbuch versammelt. Wenn zwei Ichs das Leben teilen, dann sind Spannungen vorprogrammiert. Was durchaus positiv sein kann, denn Reibung erzeugt bekanntlich Wärme. Aber ab und an brennt dennoch eine Sicherung durch. Ein Gegenmittel, das wirkt: Humor. Schreiber vs. Schneider rasen seit nun zehn Jahren durch eine Menge Klischees, stolpern über die Tücken des Alltags, landen dann mit Witz auf dem Boden der Realität und rappeln sich mit einer gehörigen Portion Selbstironie wieder auf. Dazu zitieren die beiden Kolumnisten Woody Allen, der es ihrer Meinung nach auf den Punkt gebracht hat: 'Als Paar muss man Probleme lösen, die man alleine nie gehabt hätte.' Schreiber und Schneider finden, das lohnt sich! Und die zahlreichen Fans wohl auch.

Leseprobe

Frischer Wind ER: Untersuchungen beweisen es: Wir alle müssen, und das im Schnitt 15-mal täglich. Manch einer ist gut zu kontrollieren, doch nicht jeder. Die Chance, dass er nicht riecht, ist eins zu zehn. Wir nennen ihn Furz. Die Deutschen sagen dazu Pup, oder, wie Schreiber, Pups. Ein Furz besteht aus sechs Teilen Stickstoff und zwei Teilen Wasserstoff, der Rest sind Sauerstoff, Kohlendioxid und Methangas. Schweizer meinen: 'Laute Fürze stinken nicht, leise dafür fürchterlich', während die Deutschen behaupten: 'Den leisen, die da schleichen, muss man weichen.' Doch dieser Volksglaube hält wissenschaftlichen Untersuchungen nicht stand. Sollte es also krachen, kann es dennoch mächtig riechen. Zu Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung lässt man natürlich keinen krachen. Erst mit wachsender Liebe und tieferem Vertrauen lösen sich Anspannung und Verkrampfung. Das ist auf die Dauer auch viel gesünder - und deshalb: Einmal ist das erste Mal, wenn man vor der Liebsten furzt. Es ist peinlich. Aber auch schön. Der Kerl bricht kurz und knatternd in ein romantisches Gespräch bei einem Glas Rotwein ein, weht und riecht eine Weile um unsere Köpfe. Schreiber ist sprachlos, und dann, endlich, lächelt sie. Ich freue mich. Sie findet demnach auch, dass ein wenig frischer Wind unserer Beziehung gut tut. SIE: Männer sind hemmungslos. Sie rülpsen, gehen mit Käsefüßen durch die Wohnung, kratzen sich ungeniert. Das mag für ihr Wohlbefinden gut sein. Für eine Beziehung ist es das nicht. Schneider sieht das anders. 'Von deiner Selbstbeherrschung kriegst du bloß Bauchweh. Würdest du dich lockern, wärs dir wohler. Glaub mir.' Nach dem Essen gehen wir ins Kino. Ich lasse mich in den Plüschsessel plumpsen es knarzt. Schneider blickt amüsiert: 'Endlich ist er draußen!' Er sagts so laut, dass selbst die Kassiererin im Foyer seinen Kommentar hören kann. 'Sag mal, spinnst du?', schnaube ich. 'Das war doch nicht ich, sondern der Sessel!' Die Reihe hinter uns ist auf einmal ganz still. Warum wohl? Schneider lacht und gibt mir einen Kuss. 'Ist doch egal, Hauptsache dein Bauch zwickt nicht mehr.' So ein Quatsch! Ich stehe zum Beweis auf, sage: 'Hör mal!' - und lasse mich mit Karacho in den Stuhl fallen. Nichts! Kein Ton. Wie peinlich. Schneider grinst: 'Soso, der Stuhl!' Dann geht das Licht aus, der Film beginnt, hoffentlich in voller Lautstärke. Denn ich müsste mal dringend einen fahren lassen.